Chronik 1920 – 1929

1921
Am 1.Mai wird Karl Sollinger, Förster beim Grafen Hardegg von der Vollversammlung zum Hauptmann gewählt.
Als Stellvertreter des Hauptmannes wird der Wirtschaftsbesitzer Franz Maier gewählt. Schulleiter Ignaz Gstettner übernimmt das Amt des Schriftführers. Franz Handschuh ist Steigerkommandant, Josef Wickenhauser bekleidet den Dienstgrad eines Rüstmeisters. Als Schutzmannschaftskommandant wird Adolf Mundsperger geführt und Hornisten sind Habacht Johann und Hartl Mathias.
26 Wehrmänner sind in diesem Jahr eingetragene Mitglieder der Feuerwehr.

1922
Die Inflation erreicht in diesen Jahren gigantische Ausmaße. Die Lebenserhaltungskosten steigen um mehr als 500 Prozent.
Die Gemeinde bewilligt der Feuerwehr einen Zuschuß von 100.000 Kronen zum Ankauf von Schläuchen (40 Meter Schläuche kosteten 190.000 Kronen).
Zur Aufbesserung der Kassa wird ein Maifest mit Musik veranstaltet.
Im Ortsbach werden kleine Stauwerke eingebaut, damit im Falle eines Brandes genügend Wasser zur Verfügung steht.

1923
Im Mai wird unsere Ortschaft an das elektrische Versorgungsnetz angeschlossen. Auch im Feuerwehrhaus wird der elektrische Strom eingeleitet. Der Gründungshauptmann Anton Braunstein verstirbt am 21.November.
Zum Brand der Bienenhütte des Haslinger Lorenz muß am 28.Mai ausgerückt werden.

1924
Am 24.Mai wird unsere Wehr zum Brandeinsatz bei Bartl in Tiefenthal gerufen.
Beim Wirtschaftsbesitzer Leopold Denninger kommt es im Mai zum Ausbruch eines Feuers. Durch rasches Eingreifen der Feuerwehr kann der Rauchfangbrand schnell gelöscht werden.
Im Dezember wird die Schillingwährung eingeführt. Die Umrechnung von der Krone auf den Schilling findet so statt, daß für 10.000 Kronen gleich 1 Schilling zu rechnen ist.
Der Wirtschaftsbesitzer Franz Maier wird zum Bürgermeister gewählt.

1925
Das 25-jährige Bestehen der Feuerwehr wird mit einem Jubiläumsfest, einer Festmesse sowie einer Schauübung gebührend gefeiert.
Die Dekorierung für 25-jährige Tätigkeit im Feuerwehr- und Rettungswesen erleben 23 von 26 Gründungsmitgliedern.

1926
Am 27.Oktober bricht beim Wirtschaftsbesitzer Josef Heindl ein Feuer aus, wodurch der Dachstuhl des Wohnhauses und der Stallungen vollständig abbrennen. Durch das rasche und umsichtige Eingreifen der Feuerwehr kann ein größerer Schaden verhindert werden. Der Brand dürfte infolge eines schadhaften Rauchfanges entstanden sein.

1927
Schaffung eines Grundgesetzes für die Freiwilligen Feuerwehren.
Die Feuerwehr unterwirft sich den Bestimmungen des Gesetzes vom 8.Juli 1927, L.G.Bl. Nr.164 (Feuerpolizeiordnung für NÖ).
In der Silvesternacht bricht ein verheerendes Feuer im Meierhof aus. Die Löscharbeiten sind äußerst schwierig, da durch extreme Kälte das Wasser in den Schläuchen einfriert.

1928
Aufgrund des selbstlosen Einsatzes beim Meierhofbrand erhält unsere Wehr von der Brandschadenversicherung S 50,- sowie von der Herrschaft Stetteldorf S 70,- als Spende. Am 14.April wird zu einem Brand bei Digles in Puch ausgerückt.
Die öffentliche Sprechstelle (Telefoneinleitung) Oberrußbach wird am 5.September dem Verkehr übergeben.

1929
Ein Rauchfangbrand bei Denninger muß im Mai gelöscht werden.
Ebenfalls im Mai finden wir einen Auszug aus einem Gemeinderatssitzungsprotokoll:
Bezüglich der Anschaffung einer neuen Fahne des Hl. Florian ist eine Sammlung durch die Mädchen der Gemeinde einzuleiten.
Der Schulleiter Ignaz Gstettner, Schriftführer der Feuerwehr, erstes Ehrenmitglied der Wehr sowie Ehrenbürger der Gemeinde Ober-Rußbach verstirbt am 2. November.